Zürich von West nach Ost

Ich habe ja bereits vor zwei Tagen Zürich von Nord nach Süd durchquert, nun folgt der zweite Teil von West nach Ost. Die Idee war wiederum, die Stadt in aller Breite kennenzulernen, indem ich vom westlichsten zum östlichsten Teil des Gemeindegebiets der Stadt Zürich wanderte.

18 km von Westen (links) nach Osten (rechts) der Gemeinde Zürich.

Interessanterweise sind beide Touren gleich lang, nämlich 18 km. Und bei beiden Wanderungen lief ich einen grossen Teil der Strecke durch Wälder und Felder und dorfähnliche Siedlungen. Die grösste Stadt der Schweiz ist also alles andere als ein dichtes Gebilde das nur aus Häusern und Menschen besteht!

Der westlichste Punkt der Stadt Zürich liegt in der Nähe der S-Bahn-Station «Uitikon Weihermatt». Obwohl mitten im Wald, hat es hier eine Sitzbank um über die Stadtgrenze schauen zu können.

Ich gehe einen schönen Waldweg entlang. Schön, weil der Wald im Stadtgebiet stets wild wirkt, mit viel Totholz, Unterwuchs und grosser Abwechslung in Gelände und Bewuchs. Nach dem Wald geht es durch nicht minder schöne Wiesen und ich stelle fest, dass auch Zürich zur Eidgenossenschaft gehört:

Ich bin nun oberhalb von Albisrieden und die Aussicht ist wirklich toll! Auch hinter und unter mir ist es beeindruckend, mit einem renaturierten Bächlein und grossen Magerwiesen.

Ich gehe den Hang hinunter nach Albisrieden. Der Ort ist ein Dorf in der Stadt geblieben.

Nach einer Stärkung mit Kaffee und Mandelgipfel geht es weiter ostwärts. Immer noch im Grünen finde ich die ersten wirklich hohen Stadthäuser, welche aber älterer Bauart sind (Siedlung Langgrütt von 1971).

Die Häuser bleiben dicht, wenn auch weniger hoch. Alles kommt mir bekannter vor, und das nicht nur weil ich inzwischen in der Nähe meiner Wohnung bin: Ich kreuze bei der Birmensdorferstrasse/Weststrasse den Weg, welchen ich vor zwei Tagen bei meiner Nord-Süd-Tour gemacht habe.

Ich bin nun sehr zentral, mitten auf dem Stauffacherplatz.

Ich überquere die Sihl, sowie kurz danach den Schanzengraben. Nun geht es ein kleines Stück auf der eintönigen und völlig überbewerteten – ähm ich meine grandiosen und berühmten – Bahnhofstrasse entlang.

Ich gehe lieber in die historischen Nebengassen, welche hier verwinkelt und voller kleiner Läden und Restaurants sind, und wohl zu den spannendsten von Zürich zählen. Hier liegt auch der Lindenhof, das historische Zentrum Zürichs, wo früher die alten Römer und heute die Touristen hausen.

Weiter geht es über die Rathausbrücke wo ich einen Blick auf das Limmatufer mit all den Restaurants in den alten Stadthäusern werfe.

Da mein Weg nach Osten geht, verlasse ich die Gewässer und gehe langsam nach oben. Dass es hügeliger ist, sieht man auch am Bahnhof Stadelhofen, der eigentlich eine Öffnung im Bahntunnel ist.

Die nächsten Strassen gehen durch ältere und ruhige Quartiere von Hottingen. Bald finde ich mich in eher reicheren Gegenden.

Überraschend bald bin ich wieder im Wald und nichts erinnert an die Stadt. Der Waldweg geht an der Biberlinsburg vorbei, von der aber nichts mehr zu sehen ist (heisst auch nur noch «Burgstelle Biberlinsburg») und folgt dann dem Stöckentobelbach.

Ich komme aus dem Wald heraus und muss eine Katze streicheln, sodass sie vor meinen Füssen weggeht. Es wird nun nochmals etwas städtischer mit Witikon, bevor ich den Ort über lange Felder verlasse.

Am Eingang dieses Waldes – diesmal unscheinbar und der Grenzstein irgendwo zwischen Parkplatz und Privatgelände – liegt der östlichste Punkt der Gemeinde Zürich.

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