Die zweite Etappe hatte ich als anstrengend planen müssen, da man entweder einen grossen Umweg macht, oder über die Berge muss. Wegen heissem Wetter, nassen Wegen und einer Umleitung am Ende wurde die Tour dann aber sehr anstrengend. Dafür war sie auch von den Tieren, Pflanzen und v.a. der Landschaft her atemberaubend.
Überraschend fit stand ich am Morgen auf, noch kurz Lunch einkaufen und dann ging es weiter südwärts. Ausserhalb Baars ging ich stetig bergauf, durch Wiesen und Wälder und bald den Pilatus und dann auch die Rigi im Blick.
Nun war der Weg über längere Zeit eben, dafür voll der Sonne ausgesetzt. Die Landschaft hat sich einmal mehr verändert: Wenige Getreidefelder und sehr viele bunte, und von Insekten summende, Feuchtwiesen und Moore.
Heute sah ich wiederum viele Tiere: Zahlreiche Vögel (Eichelhäher von ganz nahe!), Kröten 😃, Bremsen 🤬, … Aber keines liess sich so gut abbilden wie diese Raupe:
Nach dem Mittagessen in einer Wiese ging es aufwärts. Den Weg über den Gnipen war auf der Karte der schnellste. Zuerst fand ich das Ganze noch entspannt, sanfter Aufstieg im Wald. Doch schon bald merkte man dem Weg den vielen Regen der letzten Zeit an, und durch die Fussstapfen meiner Vor-Wanderer wurde es sumpfig. Der Weg wurde immer steiler, am Ende kam er mir wie ein überhängender triefender Wald vor…
Wie der Aufstieg, gestaltete sich auch der Abstieg zu Beginn schwierig: Zwar spektakulär durch das Schotterfeld vom Feststurz bei Goldau (spannende Botanik!); aber ich musste mich sehr konzentrieren, den Weg nicht zu verpassen, da ja überall Steine herumlagen die zum Abstieg einluden. Im Wald wurde es einfacher, doch der Weg war wohl für Hobbits gemacht – meinereiner mit Riesenrucksack blieb oft hängen oder nahm ganze Äste mit. Dennoch kann ich den Weg Goldau – Gnipen nur empfehlen (mit weniger Ausrüstung, und einige Grad kühler).
Die geplante Route musste ich anpassen, da der vom Karten-App vorgeschlagene Weg einer Hauptstrasse entlang führte. Und Hauptstrasse bedeutet in dieser Gegend enge, kurvige Strasse wo sogar die Velostreifen weggekürzt sind. Der Umweg ging zwar länger, führte mich aber nahe dem Goldseeli entlang, wo ich vor Jahren (Jahrzehnten?!) ein WWF Lager leitete. Dann noch dem Lauerzerseeufer entlang und schon war ich im Hotel…
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