Unterirdischer Spaziergang

Ich habe ja schon einige Male erwähnt, dass hier Vieles des öffentlichen Lebens in den Malls und den Verbindungen der U-Bahn stattfindet. Nun möchte ich anhand meines Sonntagsspaziergangs zeigen, wie das konkret ausschaut.

Ich ging zuerst über Land durch den Fort Canning Park. Die Mall kann man direkt über die Fort Canning Link Bridge erreichen. Wie alle Fussgängerüberquerungen ist sie überdacht, und begrünt (die meisten sind allerdings etwas üppiger).

Wir befinden uns jetzt in der Funan Mall, einer meiner Lieblingsmalls, da diese sich auf technische Produkte fokussiert hat: Neben jensten Computer- und Smartphone-Läden haben auch Firmen wie dji oder Razer eigene Shops. Zudem ist sie sehr cool eingerichtet.

Spannend finde ich diese Zwischendecks: Auf dem obersten kann man gamen, in anderen ist ein VR-Flugsimulator, ein Bastelworkshop, eine Kochschule, oder eine MINT-Förderschule zu Hause. Für uns gewöhnlich aber in Singapur Seltenheitswert haben die vielen Leute die unten rechts auf der Treppe herumhängen. An den meisten anderen Orten ist «herumsitzen» oder am Boden sitzen per Schild verboten.

Wir sind nun im obersten Stock in einem Cafe, wo ich – und viele andere – mit dem Laptop bei Kuchen und Kaffee gerne etwas arbeite. Die haben hier einen «magic coffee», der sieht aus wie ein normaler Kaffee soll aber doppelt so stark sein.

Da heute Sonntag war, hatte es sehr wenige Leute im Cafe, dafür mit dieser Maina einen ganz seltenen Gast (Vögel habe ich sonst noch nie in den Gebäuden drin gesehen)

Wir gehen nun runter ins Erdgeschoss, das L1. Speziell für Funan ist der Veloweg quer durch das Gebäude. Es hat hier auch sehr viele Sportgeschäfte und -Aktivitäten wie eine Kletterwand, einen Tennisplatz, und natürlich eine Mukibude.

Jetzt geht es noch weiter nach unten, ins B2. Alle Bs gehen nach unten, während die Ls nach oben gehen. Das B2 ist meistens das unterste der Mall (weiter unten sind Autoparkplätze) und dicht gefüllt mit Food Courts, Essständen und Restaurants.

Es geht aber an daran vorbei, hier unten ist nämlich auch der Link, die Verbindung, zur U-Bahn. Diese ist leicht zu finden, da alles tadellos beschriftet ist. Man muss sich nur an die unglaubliche Dichte von Informationen, Werbung und Verbotsschildern gewöhnen.

In der Verbindung selbst ist es für einmal eher karg eingerichtet, ohne etwas kaufen zu können.

Doch bald wird es bunter und es findet sich mehrere Restaurants. Das links sieht ziemlich edel aus, es sei rein vegetarisch, was ich so noch selten gesehen habe (es gibt aber fast überall vegetarische Gerichte).

Der Gang geht fliessend über in den U-Bahn Bereich, was man an den Farben und Materialien sieht. Doch auch U-Bahn-Stationen können sehr weitläufig sein, wir sind noch nicht beim Zug angelangt.

Erst jetzt treten wir in den Kernbereich der Metro ein: Bei diesen Automaten muss man bezahlen, resp. die Bankkarte oder das Smartphone kurz dranhalten.

Jeder U-Bahn hat ihre eigene Farbe und die Richtung ist stets angeschrieben. Das muss auch so sein, da die Rolltreppen hier auf unterschiedliche Höhen gehen, je nach U-Bahn-Linie.

Unten angekommen muss man nur kurz auf die U-Bahn warten. So alle 2-5 Minuten kommt die nächste – und auch das ist angeschrieben.

Und ja, man wartet hier auf den roten Pfeilen und lässt die Leute via die grünen Pfeile zuerst aussteigen. Das Gleis ist durch die Glaswand mit automatischen Türen abgeschirmt.

So, der Spaziergang unter der Erde ist vorbei, wir sind nun gut 500 m vom ursprünglichen Standort entfernt.

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