Der Kanton Appenzell Innerrhoden liegt gar gut verpackt auf der Karte: Komplett umgeben vom Kanton St. Gallen und dann noch zu Dreiviertel vom Kanton Appenzell Ausserrhoden. Der eigentliche Halbkanton ist dann winzig und mir wurde auch schnell klar, dass ich im Ort Appenzell selber beginnen würde. Schliesslich lebt hier gut ein Drittel der nur 16’000 Halbkantons-Einwohner.
Appenzell hat seinen urchigen Charakter durchaus bewahren können. Überall sah ich alte, bemalte und geschmückte Häuser, so wie ich mir das von all den Bildern vorstellte. Das historische Zentrum ist voll auf die Touristen ausgerichtet, ohne dass es aber allzu kitschig wirkte. Da heute aber ein kalter Herbstmorgen war, musste ich mir selber ausmalen, wie all die Gartenbeizen im Sommer wohl wirkten.
Ausserhalb des Stadtzentrums / Dorfkerns sah ich nur wenige der üblichen Läden und Wohnhäuser, schnell geht der Ort in grüne Wiesen und flache Hügel über, die hier allerdings nicht ganz so typisch wirken wie aus dem Zug auf der Hinreise. Ich bemerkte nur eine grosse Fabrikanlage, welche alle anderen übertrumpft: Die Brauerei Appenzeller Bier!
Da meiner Ansicht nach die anderen Dörfer sehr ähnlich wirkten und das typische hier isolierte Bauernhäuser auf Hügel sind, musste ich keine weiteren Orte aufsuchen. Stattdessen nahm ich Zug und Postauto bis zur Talstation «Hoher Kasten». Von diesem Berg habe ich schon viel gehört, war aber noch nie oben. Tatsächlich wirkt er sehr imposant, auch wenn er nur 1793 Meter hoch ist.
Der Aufstieg über grüne Wiesen und vorbei an Kühen lohnt sich, auch wenn im oberen Teil bereits wenig Schnee neben dem Weg lag – und mich erinnerte, was bald hier unten Alltag sein wird. Vom oben hat man eine sehr schöne Aussicht, auch wenn ich im Osten weder Österreich noch Liechtenstein sondern nur Wolken sah.
Die Bedienung im Drehrestaurant war sehr freundlich, aber etwas unterbesetzt, sodass ich lange die drehenden Berge und Wolken betrachten durfte.
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