E10: Von Bellinzona nach Mezzovico

Heute schien vom Morgen an die Sonne, es wurde ein eher warmer Tag zum Wandern. Glücklicherweise war der zweite Teil meist im Wald, und somit auch meine zweite Passüberquerung.

Der Weg über die Magadinoebene ging lange flach geradeaus, an Hecken und Feldern vorbei. Ich war hier knapp über 200 m.ü.M, viel tiefer als im Mittelland. Das sollte allerdings nicht lange so bleiben, da Lugano zwar luftlinienmässig nahe bei Bellinzona liegt, tatsächlich aber noch Berge dazwischen sind.

Im Süden des Südens von der Schweiz: Verwilderte Palmen wachsen in Hecken und Wäldern.

Ich ging durch das Dorf Cadenazzo, welches an einer furchtbar dicht befahrenen Hauptstrasse liegt. Ich hätte auch darum herum gehen können, doch wollte ich mir in der Vormittagshitze noch ein Glacé kaufen. Nun, nach Cadenazzo ging es in den Wald und den Berg hinauf. Der Wanderweg war reich beschildert mit Infotafeln über die Kultur des Tessins und über den Monte Ceneri Pass und die Tunnels.

Das ist eine Autobahn-Unterführung: Das Licht geht an, Wassergeplätscher erschallt aus Lautsprechern, und die Geschichte des Tessins kann gelernt werden!

Auf halber Höhe erschien ein grosser Picknickplatz, ich nutzte die Gelegenheit mein Brot mit Hirschsalami zu essen.

Der Picknickplatz scheint neu zu sein, und erlaubt sogar einen Blick auf Locarno (hinten, beim See)

Der Weg ging weiter hinauf und dann bei einer Militäranlage vorbei. Es war mir nie so bewusst, wie viel Militär im Tessin ist. In der Deutschschweiz kommt man eher selten an einer Kaserne vorbei, hier aber hat es etliche grosse Waffenplätze und in vielen Dörfern einzelne Gebäude oder Parkplätze mit Militärfahrzeugen.

Der Weg führte quer durch den Waffenplatz, auf allen Seitenstrassen und Gebäuden waren Verbots-Schilder – nicht einmal auf den Fussballplatz durfte ich…

Da noch einige im Schiessstand wüteten, war der Wanderweg dort gesperrt. Ich musste also zurück und einen kleinen Umweg machen. Der führte mich dafür direkt über den Monte Ceneri. Wie ich heute lernte, ist das aber nicht ein Berg, sondern ein Pass, der allerdings nur aus einer Hauptstrasse und zwei Tankstellenshops besteht. Da bietet der Gotthardpass schon mehr 😉

Zuerst im Wald, dann durch teils hässlich neue (unterhalb Soresina), teils schön historische (Camignolo di Fuori) Orte ging ich den Pass auf der Südseite herunter.

Der Wanderweg? – Einfach über den Parkplatz, und dann durch die Tür gehen!

Ich wusste gar nicht, dass ich so ein modernes Hotel gebucht hatte. Das Chromotel fällt nicht nur als Gebäude auf, sondern es hat auch keine Reception. Ich meldete mich via Touchscreen vor dem Eingang an (nach der online Buchung zuvor) und erhielt einen QR-Code, der die Haupttüre und meine Zimmertüre öffnet.

Das Chromotel in Mezzovico. Ich bin im gelben Kästchen.
Etappe 10: 27.8 km; ganze Tour: 252.6 km

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