E4: Von Altdorf nach Intschi

Nach einer etwas kürzeren Etappe bin ich nun in den Alpen angekommen. Das erstaunte mich schon: Die Ferienchalets, die hohen Berge, die Alpenpflanzen – das kenne ich natürlich alles, aber das war niemals in Gehdistanz von mir zu Hause, bis jetzt!

Der Start war etwas harzig, da momentan in Altdorf ein Musikfestival stattfindet, und die Leute bis halb vier feierten – und andere Leute um sieben begannen, das Altglas zu entsorgen. Der Weg ging zudem bergauf, und schon am Morgen war die Sonne sehr heiss. Bald begann aber der Wald und auch ich wurde munter.

Ein schöner Waldweg, der Blick auf die Reuss im Tal unten schaffte das Smartphone leider nicht.

Überall huschten Eidechsen davon, die jetzt auch herzige Jungtiere haben. Ein klein bisschen mühsam waren die vielen Spinnennetze welche quer über den Weg aufgezogen waren und die ich mit Sonnenbrille oft nicht sah. Der Weg war mal breiter, mal schmaler und dann kam plötzlich dieses Schild:

Das bisschen Kies war dann halb so wild, aber durch die angesammelten Höhenmeter brauchte ich doch vor Erstfeld eine Lunch-Pause. Bei Erstfeld verschwindet die Eisenbahn im Gotthard-Basistunnel. Schon krass, ich werde 4.5 Tage wandern, bis ich den Tunnelausgang sehen kann!

Zwei der vier Eisenbahnspuren verschwinden hier im Gotthard-Basistunnel.

Nach Erstfeld ging es flach der Reuss entlang bis nach Amsteg. Was beschaulich klang, war es über längere Strecken kaum: Ich erwischte teils den Veloweg der noch näher an der Autobahn verlief als der Wanderweg. Das staubige Kies unten, die kleinen Büsche auf der Seite und die Sonne gerade oben trugen viel zu einer Wüsten-Atmosphäre bei. Aber ich mag es ja, wenn es heiss ist 😉 Und die Aussicht auf das intensiv türkisfarbene Wasser der Reuss und die nun sehr nahen hohen Berge (Chli Windgällen, Bristen) war eindrücklich.

Bristen, Reuss, und Autobahn (es hatte schon mehr Verkehr)

Nach Amsteg verlief es für 300 Höhenmeter hangaufwärts, oben sah es wie bei den Berglern aus, mit Ziegen, Felsen auf der Wiese und Kristalle zum kaufen (im Selbstbedienkasten, heute wird hier auch TWINT akzeptiert!). Ich übernachte in einem kleinen (dem einzigen) Gasthof im Weiler Intschi.

Bergidylle kurz vor Intschi
Etappe: 20.2 km; ganze Tour: 108.1 km

1 Kommentar

  1. Spannend, schön, sehr ungewohnt, so im Tal zu wandern! Die Zeit rast hier bei den Arbeitstätigen, deshalb kann ich es kaum glauben, dass du schon so weit bist. Beste Wünsche für die Fortsetzung!

Schreib einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.