Heute war der Himmel bis nach dem Mittag bedeckt und die Temperaturen eher kühl. Die Etappe fühlte sich somit beinahe wie eine Herbstwanderung an und benötigte wenig Energie. Nach dem Höhenweg von gestern und vorgestern blieb ich heute den ganzen Tag im Tal unten, dem Fluss Ticino folgend.
Ich ging quer durch den Ort Biasca, dessen Landwirtschaftszone (v.a. Feigen, Hirse und Trauben) über die Autobahn bis ich den Fluss Ticino folgen konnte.
Der Weg führte nahe dem Ticino entlang, oft auch nahe der Autobahn, die ich aber nicht immer hörte und noch seltener sah. Es tat gut, mal eben und ohne viel Höhenmeter gehen zu können, zudem fand ich es sehr bequem, oft auf dem Weg aus Flusssand zu spazieren.
Auf anderen Abschnitten ähnelte der Weg einer längst verlassene Strasse, mit überwucherten Steinplatten und einem dichten Wald auf allen Seiten. Zusammen mit der bewölkt-dunklen Herbst-Stimmung erinnerte es mich ein wenig an Old Valyria aus Game of Thrones 😉
Es gab spannende Pflanzen (Berberitze!) und Tiere (viele Frösche!) zu sehen, aber auch sehr viele invasive Neophyten. Ganze Wegränder waren geprägt von Robinie, Sommerflieder und auch tibetischem Drüsenkraut und kanadischer Goldrute. Dass der Sommerflieder zu häufig vorkommt, bemerkte ich bereits im Kanton Uri, doch hier kamen noch andere Arten dazu. Immerhin wurden die Neophyten mit der Zeit rarer und ich ging dann sogar an Naturschutzgebieten und renaturierten Flussabschnitten vorbei.
Ich musste auf der Kartenapp nachschauen, wie weit von Bellinzona ich noch war. Im Tal unten und im Wald ist es zwar schön, aber man sieht nicht weit. Zudem liegt das Zentrum von Bellinzona einiges vom Ticino entfernt.
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