Ich ging ja schon einige Flüsse entlang, so der Sihl oder auch dem Singapore River oder Kallang River. Für meine neuste Mündung-zu-Quelle-Tour wählte ich einen noch unbekannteren Fluss aus (zumindest für mich) – die Glatt.

Die geringe Steigung ist für einen Schweizer Fluss – wo man an Wasserfälle und Berguntergründe denkt – aussergewöhnlich. Zudem hat die Glatt kaum Zuflüsse, sodass sie über weite Strecken sehr ähnlich ausschaut:

Speziell ist die Mündung der Glatt – diese ist nämlich mysteriös versteckt und als Wanderer nicht zu finden. In Zweidlen bei Eglisau liegt ein Flusskraftwerk über den Rhein. Vor diesem verschwindet die Glatt in ein Tunnel und mündet irgendwo unter dem Kraftwerk in den Rhein.


Die Ufer der Glatt sind wenig überbaut, ich hatte meist viel Aussicht und konnte beinahe immer zwischen dem linken oder rechten Uferweg wählen. Ein grosses Naturerlebnis ist diese Tour aber dennoch nicht: Die Ufer sind befestigt und viele Felder, Gewerbe- und Wohngebiete fügen sich an die Uferwiesenstreifen.

Ein Teil der Glatt grenzt direkt an den Flughafen Kloten. Es ist erstaunlich, wie lange die Flugpisten sind und wie laut die startenden Flieger, wenn man direkt daran vorbeiwandert.
360°-Bild des Flughafens von der Glatt aus. Maus gedrückt halten und ziehen um die Richtung zu ändern.
Erst bei Dübendorf dünkte mich die Glatt etwas schmaler, auch lagen hier vermehrt grosse Steine im Flussbett. Das liegt aber auch daran, dass das Zentrum von Dübendorf neu gestaltet wurde und die Glatt hier – erstmals – etwas natürlicher verläuft.
Das letzte Teilstück ist dann aber ganz idyllisch, mit Bäumen im und am Wasser, Biberspuren und dichter Ufervegetation.

Obwohl die Glatt hier nur wenig schmaler ist, sind wir nicht mehr weit von der «Quelle» entfernt, dem Greifensee. Bei so wenig Strömung ist es aber nicht klar, ob die Glatt tatsächlich ein Fluss oder ein sehr schmaler Teil des Sees ist.
360°-Bild der «Glattquelle». Maus gedrückt halten und ziehen um die Richtung zu ändern.
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