Wallis – warmes Klima zwischen Bergen

Das Wallis ist (mir) ja auch bekannt als ein separatistischer Ort mit Wolfsgegnern. Der Kanton bietet aber wahrlich mehr! Nur schon die zwei Teile Französisch und Deutsch oder die Orte in der Talmitte oder den Seitentälern zeigen wie gross und vielfältig dieser Kanton ist.

Da ich in Leysin im Kanton Waadt übernachtete, begann ich meine Reise in der Nähe, im Walliser Ort Martigny. Das Klima ist heisser als in der Rest der Schweiz, das sieht man dem Ort auch an: Obwohl er nicht an einem See oder gar dem Meer liegt, findet sich hier eine beeindruckend grosse Riviera mit Strassencafes. Hauptsehenswürdigkeit ist aber klar eine alte Burg aus dem 13. Jahrhundert. Obwohl auf der Strasse zur Burg Fahrverbot herrscht, musste ich ständige Autos ausweichen. Für einen «Anwohner» hält sich hier wohl jeder mit einem Walliser Nummernschild 😉 Die Burg kann man gratis (!) besichtigen, es braucht aber etwas Mut, die extrem enge, steile und hohe Turmtreppe hochzukraxeln.

Abenteuerlicher Aufstieg für einen weiten Ausblick über das ganze Unterwallis.

Nach kurzer Zugfahrt stieg ich in Sion, dem Kantonshauptort aus. Der erste Eindruck ist eher ernüchternd mit wenig originellen Gebäuden um den Bahnhof herum. Auch die Gasse mit den Strassencafes wirkt im Verleich zu anderen Orten wenig geglückt, was wohl an der Autostrasse in der Mitte und den Billigläden auf der anderen Seite liegt. Nun, das Bild ändert sich völlig in der verwinkelten, mittelalterlich wirkenden Altstadt! Diese befindet sich am Hügel der Burg. Tatsächlich sind es drei Burgen (resp. befestigte Kirchen), welche teils mit Mauern miteinander verbunden und heute alle Museen sind.

Bilder wie man sie sonst nur aus Mittelalter-Filmen kennt!

Nach dem Unterwallis kommt das Oberwallis, ich ging allerdings nur in den südlichen Ort Brig. Hier endet die SBB und die BLS beginnt, Brig ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Wer hier nicht um-, sondern aussteigt, wird wohl den Stockalperpalast besichtigen.

Da der Innenhof mit einer riesigen Schweizerfahne belegt war (wohl 1. August-Vorbereitung), betrachtete ich den Stockalperpalast nur von aussen.

Bereits etwas müde nahm ich die spektakuläre Bahnfahrt bergaufwärts nach Zermatt in Angriff. Obwohl hypertouristisch, wirkte Zermatt auf mich sehr sympathisch, so eine Mischung aus Bergdorf und Europapark. Und ja, das Matterhorn (erst vom hinteren Dorfteil aus sichtbar) präsentiert sich hier in der Tat majestätisch.

Das Leben spielt sich in Zermatt v.a. auf einer Strasse und abends ab. Dafür dann aber richtig.

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